Mediation ist ein freiwilliges Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktbeilegung. Ziel ist es eine verbindliche Lösung zu finden, die den Interessen aller Beteiligten gerecht wird.
Als neutraler Vermittler leitet und strukturiert der Mediator den Gesprächs- und Verhandlungsprozess und schafft einen Rahmen, in dem konstruktive, respektvolle und offene Gesprächsführung möglich wird.
Was spricht für eine Mediation?
Viele Konflikte lassen sich allein formaljuristisch nicht lösen. Ein Gerichtsurteil hinterlässt nicht selten für beide Seiten einen schalen Nachgeschmack – durch das Urteil wird der Konflikt zwar entschieden, aber nicht zwangsläufig gelöst.
Geht von einem Urteil keine dauerhaft befriedende Wirkung aus, kann dies genauso problematisch sein wie den Konflikt schwelen oder eskalieren zu lassen.
Mediation zielt auf eine einvernehmliche Lösung. Die Konfliktparteien sollen in die Lage versetzt werden, interessengerechte, faire und individuelle Entscheidungen zu treffen. Mediation verbessert in der Regel die Kommunikation zwischen den Beteiligten und wirkt auch auf diese Weise deeskalierend. So gesehen kann Mediation – ohne Therapie zu sein – jedoch die Wirkungen einer solchen haben.
Wenn sich die Beteiligten am Ende einer Mediation wieder in die Augen sehen können, ist dies der beste Garant dafür, dass auch die Umsetzung der Vereinbarung gelingt.
Rechtsverbindlichkeit
Am Ende einer erfolgreichen Mediation kann eine rechtsverbindliche Abschlussvereinbarung stehen.
Gemäß dem Grundsatz der Vertragsfreiheit steht es Ihnen grundsätzlich frei Ihre Belange vertraglich zu regeln. Das Gesetz ist in vielen Bereichen als bloßer Regelungsvorschlag zu verstehen. Dahinter verbirgt sich ein großer Gestaltungsspielraum, der in der Mediation nutzbar gemacht werden kann.
Nur bestimmte vertragliche Regelungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer besonderen Form, etwa der notariellen Beurkundung. Sollte dies der Fall sein, würde ich Sie darauf hinweisen.
Vertraulichkeit
Selbstverständlich behandele ich Ihr Anliegen streng vertraulich. Überdies unterliege ich als Mediatorin und als Rechtsanwältin der Verschwiegenheitspflicht.
Die Konfliktparteien können in der Mediation eine Absprache darüber treffen, ob sie die Inhalte der Mediation mit anderen teilen oder (zunächst) für sich behalten möchten.
Vorteile im Überblick
Mediation kann:
- Zeit und Kosten sparen
- unnötige Gerichtsprozesse vermeiden
- Rechtsverbindlichkeit herstellen
- komplexe Situationen strukturieren
- die Kommunikation langfristig verbessern
- einen Beziehungsabbruch verhindern
- Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmtheit stärken
- eine win-win-Situation herbeiführen
- tragfähige Entscheidungen ermöglichen
- eine maßgeschneiderte Lösung entwickeln
- flexibel auf Veränderungen reagieren
- verschiedene Lösungen überprüfbar machen
- der Umsetzung der getroffenen Vereinbarung dienen
- eine einvernehmliche Scheidung vorbereiten
Bedeutungszuwachs der Mediation
Im Jahr 2012 hat der Gesetzgeber dem Bedeutungszuwachs der Mediation durch ein eigenes Gesetz Rechnung getragen und sie gewissermaßen als vorgeschaltetes Verfahren zum Zivilprozess etabliert. So soll nach der Zivilprozessordnung nunmehr jede Klageschrift enthalten, „ob der Klageerhebung der Versuch einer Mediation oder eines anderen Verfahrens der außergerichtlichen Konfliktbeilegung vorausgegangen ist, sowie eine Äußerung dazu, ob einem solchen Verfahren Gründe entgegenstehen“.
Mit einer vorausgegangenen Mediation können die Konfliktbeteiligten dem Gericht glaubhaft ihre grundsätzliche Einigungsbereitschaft dokumentieren. Wählen sie direkt den gerichtlichen Weg, müssen sie damit rechnen, vom Gericht zu einer Mediation angehalten zu werden. Es lohnt sich also in jedem Falle es vorab mit einer Mediation zu versuchen.
Ablauf
Im Folgenden skizziere ich Ihnen den Ablauf einer Mediation bei mir: Im Anschluss an das Kennenlerngespräch und die Einführung (Phase 1) legen die Medianden mit meiner Hilfe die Themen fest, welche sie in der Mediation besprechen möchten (Phase 2). Zu jedem Thema arbeite ich sorgfältig die hinter den Positionen stehenden Interessen aller Beteiligten heraus (Phase 3). Diese Arbeit stellt eine entscheidende Voraussetzung für den Verstehens- und späteren Verhandlungsprozess dar. Nicht nur vergrößert sich hierdurch die Verhandlungsmasse, die in der Phase der Lösungsfindung (Phase 4) generiert wird, auch wächst das Bestreben der Beteiligten einen Konsens zu erreichen. Die Mediation findet schließlich in der Vereinbarung der Ergebnisse ihren Abschluss (Phase 5). Eine einzelne Phase kann auch mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen.
Hervorheben möchte ich, dass der Blick in der Mediation vornehmlich in die Zukunft gerichtet und meine Arbeitsweise lösungsorientiert ist.
Bei mehr als fünf Konfliktbeteiligten hat sich die Hinzuziehung eines Co-Mediators bewährt.
Grundprinzipien
Mediation beruht auf folgenden Prinzipien:
- Freiwilligkeit
- Fairness
- Eigenverantwortlichkeit
- Allparteilichkeit
- Vertraulichkeit
- Transparenz
- Verzicht auf streitverschärfende Schritte
Sie sollten ein grundsätzliches Interesse an einer gemeinsamen Lösung haben und sich um Ergebnisoffenheit bemühen.
Einbeziehung von Kindern
Bei einer Trennungs-/ Scheidungsmediation besteht die Möglichkeit Ihre Kinder in das Verfahren mit einzubeziehen. Ob dies für Sie in Betracht kommt und ggf. an welcher Stelle und in welcher Form eine Einbeziehung sinnvoll sein kann, lässt sich im Rahmen der Mediation klären.
Bei allen Überlegungen steht für mich das Wohl des Kindes an vorderster Stelle.
Rolle des Rechts
Das Recht ist in der Mediation ein Bezugspunkt neben vielen anderen. Insofern ist seine Rolle im Vergleich zum gerichtlichen Verfahren relativiert. Gleichwertige Bezugspunkte sind: die Interessen und Bedürfnisse der Medianden, ihre Vorstellungen von Fairness, Gerechtigkeit und ideellen Werten, die materielle Realität, in der sie leben, vorausgegangene Vereinbarungen, um nur einige zu nennen. Auch die Interessen und Bedürfnisse der Kinder können Bezugspunkte für die Lösungssuche sein. Wie und in welcher Gewichtung sich die verschiedenen Punkte in der Lösung widerspiegeln – darüber entscheiden die Medianden.
Die Mediation entfaltet ihren Charme besonders darin, Lösungen zu ermöglichen, die ganz auf die Situation der Medianden zugeschnitten sind.
Haltung des Mediators
Als Rechtsanwältin berate ich parteiisch. In der Mediation nehme ich hingegen eine allparteiliche Haltung ein, welche über die bloße Neutralität hinausgeht – ich stehe auf beiden Seiten und unterstütze diese gleichermaßen und zwar in allen Phasen des Prozesses.
Dauer
Die Dauer einer Mediation richtet sich einerseits nach der Anzahl der Konfliktthemen und deren Komplexität, andererseits nach dem Interesse und der Fähigkeit der Beteiligten an einer gemeinsamen Lösung mitzuarbeiten.
Häufig gibt es einen Kernkonflikt. Ist dieser erst einmal bearbeitet, ist der Knoten meist geplatzt und die anderen Themen lassen sich spielerisch einer Lösung zuführen.
Eine einzelne Sitzung dauert in der Regel 90 Minuten.
Kosten
Die Kosten für Mediationssitzungen werden auf Stundensatzbasis abgerechnet. Die Höhe des Stundensatzes richtet sich u.a. nach der Komplexität der Angelegenheit und der Anzahl der Teilnehmer.
Wünschen Sie die Protokollierung der Sitzungen und/ oder die Erstellung einer rechtsverbindlichen Abschlussvereinbarung, fallen zusätzliche Kosten an, die ebenfalls auf dem Stundensatz basieren.
Über meinen jeweiligen Stundensatz informiere ich Sie gerne im persönlichen Gespräch.
Das Kennenlerngespräch – bis zu einer halben Stunde – bleibt für Sie kostenfrei.
Übrigens: Viele Rechtsschutzversicherungen haben inzwischen Mediation in ihr Leistungsspektrum aufgenommen und übernehmen zumindest einen Teil der Kosten.
Ort
Die Mediation findet an einem neutralen freundlichen Ort, in meinem zentral gelegenen Büro in der Hinrichsenstraße 1 statt (Straßenbahnhaltestelle Leibnizstraße). Hier entwickeln die Medianden erfahrungsgemäß gute Ideen, um ihre Zukunft selbst zu gestalten und aus einer Situation, die viele Herausforderungen an sie stellt, gestärkt hervorzugehen.
Zeitpunkt
Für eine Mediation ist es nie zu früh und selten zu spät. Sie kann auch präventiv oder sogar noch während eines bereits laufenden Gerichtsverfahrens begonnen werden. Je früher Sie den Konflikt angehen, desto intakter gestaltet sich in der Regel die Beziehung zum anderen.
Eine Mediation bedeutet jedoch in jedem Falle Arbeit: an sich selbst und in Auseinandersetzung mit dem anderen. Es ist ein intensiver und spannender Weg, den ich sehr gerne begleite.
Im Sinne Max Frischs verstehe ich Krise als produktiven Prozess, der man nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen muss.
Mediatorin (zertifiziert) und Rechtsanwältin
Tel.: 0341 550 17 132
E-Mail: [email protected]